Loslassen

Herbstblätter-1911

„Wenn ich loslasse, was ich bin, werde ich, was ich sein könnte. Wenn ich loslasse, was ich habe, bekomme ich was ich brauche.“ Laotse

Das ist wohl eine der schwierigsten Aufgaben im Leben: Loslassen. Das wohl schönste Bild für das Loslassen führt uns die Natur vor Augen: Im Frühling zeigen sich an den gerade noch kahlen Ästen mehr und mehr zartgrüne Blätter. Sie werden mehr, bringen Farbe zurück in die vormals karge Winterwelt, Leben erwacht. Es blüht und treibt, Früchte entstehen, werden geerntet. Und dann. Ganz langsam. Ändern die Farben. Was vormals noch kräftig und frisch weicht satten, warmen Farben. Als wäre es ein letztes Aufbäumen der Natur, die sich nochmals in der schönsten Pracht zeigen wollte. Danach lassen die Bäume los. Die Blätter fallen zu Boden, die Bäume stehen kahl.

Was wäre, wenn sie die Blätter behalten wollten, sie festhalten würden? Es kämen keine zarten Blättchen mehr, Blüten könnten nicht wachsen, Früchte nicht reifen. Das Loslassen ist so gesehen das Glück des Naturkreislaufs. Wir sollten uns nicht aus diesem herausnehmen.

3 Kommentare

  1. Alles ist darin ja schon gesagt: in diesem welken Blatt und in den Worten von Laotse. In der Natur geht es so lautlos, daß Fallen der Blätter. Wenn die Reifen Früchte sich vom Baum lösen, ganz weit oben, dann entsteht eine ganz besondere Stille. Dieser Stille nachzulauschen, ist sicher auch wie ein leises Sich-öffnen einer unsichtbaren Tür, durch die ein Lichtstrahl fällt, der uns zeigt: so schwer, wie es oft ist, das Sterben, muß es nicht sein, wenn Ihr nur lauscht…… Aber dies Loslassen geschieht in der Natur erst, wenn die Knospen für das neue Leben schon fertig vorbereitet sind….Wumderbar, dies alles:Dies leise, unaufdringliche wirken der Natur!

    Gefällt 1 Person

Hinterlasse einen Kommentar