„Die Wunder des täglichen Lebens sind aufregend; kein Filmregisseur kann das Unerwartete, das man auf der Strasse findet, arrangieren.“ Robert Doisneau

Streetfotografie, so jung sie wirkt, blickt auf eine lange Geschichte zurück. Namen wie Henri Cartier-Bresson, Robert Frank, Joel Meyerowitz und viele mehr kommen einem in den Sinn, wenn man an Bilder vom Leben auf der Strasse denkt. Dadurch, dass diese Art der Fotografie das Leben im Hier und Jetzt abbildet, dient sie einerseits der Dokumentation von Zeit und dem Leben in ihr, andererseits bewirkt gerade dieses Motiv, dass die Streetfotografie immer wieder frisch und jung erscheint.
Was Streetfotografie genau ist, darüber wird viel geschrieben und Definitionen werden versucht. Eine Regel besagt, dass sie im öffentlichen Raum stattfindet, eine andere, dass die Situationen nicht gestellt und unverfälscht wiedergegeben werden. Es soll der Alltag abgebildet werden, keine Inszenierung. Die Geister scheiden sich, wenn es darum geht, ob Menschen im Bild sein sollen. Und die Gesetzeslage bringt Unsicherheiten, ob sie es dürfen. Die eigene Scheu des Fotografen kann bei der Frage auch ins Spiel kommen.
Das vorliegende Buch zeigt Streetfotografie, wie sie heute in Deutschland praktiziert wird. Dabei wird auf eine theoretische Belehrung verzichtet, als Leser lernt man quasi aus der Praxis: Zehn Streetfotografen zeigen ihre Bilder und erzählen, wie sie entstanden sind, was ihnen bei dem Bild wichtig war und ist. Als Leser und Betrachter taucht man so in den Schaffensprozess ein und kann ihn nachvollziehen. Ein sehr gelungenes Konzept.
Die einzelnen Bilder sind in Kapiteln thematisch gesammelt, am Schluss des Buches helfen Tabellen, Bilder aufgrund von verschiedenen Schwerpunkten oder von einzelnen Fotografen zu finden.
Fazit:
Ein sehr unterhaltsames, informatives Buch, das durch ein gelungenes Konzept seine Inhalte transportiert. Sehr empfehlenswert!
Die Autoren
Kay von Aspern ist in Norddeutschland geboren und lebt seit vielen Jahren in Wien. Dort arbeitet er als freier und kommerzieller Fotograf.
Mario Cuic ist Autodidakt, er wandte sich erst ab seinem 35. Lebensjahr nach einer Lebenskrise der Fotografie zu.
Siegfried Hansen entdeckte im Jahr 2002 seine Leidenschaft für die Streetfotografie. Inzwischen gibt er seine langjährigen Erfahrungen in Workshops und Präsentationen weiter.
Torsten Köster hat seine Liebe zur Fotografie – dank einer Pocketkamera, die er zu Weihnachten geschenkt bekam – bereits im Alter von neun Jahren entdeckt.
Marco Larousse ist ein international tätiger Street- und Dokumentarfotograf aus Hamburg. In den 1990er-Jahren hat er seine Leidenschaft für die Streetfotografie entdeckt und teilt sein Wissen und seine Inspiration in Workshops, Artikeln, als Juror und bei öffentlichen Auftritten.
Christopher Reuter ist ein Fotokünstler aus Köln, der am liebsten Menschen fotografiert und sie in ihrer natürlichen Umgebung authentisch und emotional in Szene setzt.
Fabian Schreyer lebt und arbeitet als Marketing Manager, PR-Agent, Journalist und fotografischer Autodidakt in Augsburg.
Max Slobodda studiert Fotografie und arbeitet als freiberuflicher Fotograf in Dortmund. Seine Schwerpunkte bilden seit Beginn an die Street- und Dokumentarfotografie.
Nicole Strupperts kreative Karriere begann im Marketing. Nach ihrem Studium an der University of the Arts in London wechselte sie ihren Beruf und ist seither als freie Fotografin in München und London tätig.
Martin U Waltz lebt als freier Fotograf in Berlin. Er arbeitet in Serien und Projekten, die die verschiedenen Seiten Berlins zeigen.
Angaben zum Buch:
Gebundenes: 314 Seiten
Verlag: Rheinwerk Verlag (2018)
ISBN-Nr: 978-3-8362-6117-3
Preis: EUR 39.90 / CHF 53.90
Zu kaufen in Ihrer Buchhandlung vor Ort oder online u.a. beim Rheinwerk Verlag, bei AMAZON und BOOKS.CH