Am See
In trüber Schwermut schaut der feuchte Mond
wie ein verweintes Auge durch die Nacht …
Umrauscht vom eignen Odem schläft der See,
breitausgebettet bis zum fernsten Wald …
Oft fährt’s in Busch und Röhricht schaudernd auf,
wie wenn im Halbschlaf sich ein Seufzer löst …
Dann wieder Stille, als ob selber Gott
als Alp auf seiner Erde lastete …
(Christian Morgenstern)